Flora und Fauna
Eine besonders üppige Vegetation findet man im Feuchtwald Monteverde, in Höhen von 800 bis 1.500 Metern, vor. Neben Lorbeerwäldern, die teilweise mit Kiefern vermischt sind, wird die Landschaft von Baumheide geprägt. Hier sind aber auch seltene Pflanzenarten, wie zum Beispiel der Ölbaum oder der Stinklorbeer, zu finden. In dem fast dschungelartigen Gebiet gedeiht der Grübchenfarn sehr gut, dessen Wedel bis zu drei Meter in die Luft ragen. Es kommen auch noch Eukalyptusbäume vor, die einst aus Australien auf die Insel gebracht wurden und bis zu 40 Meter hoch sind. Sie werden allerdings nicht mehr angebaut, da sie sehr viel Wasser benötigen und Pflanzen in ihrer Umgebung schaden.
Die Flora der Insel El Hierro hat also mit ihrer Artenvielfalt nicht nur Naturliebhabern sehr viel zu bieten und lädt zu ausgiebigen Spaziergängen und erlebnisreichen Wanderungen in traumhafter Kulisse ein.
Die Fauna El Hierros ist auf jeden Fall artenreicher, als die der übrigen kanarischen Inseln. Sehr bekannt sind zum Beispiel die Riesenechsen, von denen man angenommen hat, sie seien längst ausgestorben. In den 1970er Jahren wurden sie wieder entdeckt und stehen seit dem, in ihrem natürlichen Lebensraum an der Fuga de la Goreta, unter besonderem Schutz. Aber auch zahlreiche andere Reptilien kommen auf der Vulkaninsel vor. So kann es passieren, dass Urlauber bei einem Spaziergang auf einen Laubfrosch, Gecko oder eine Glattechse treffen, die sich in diesem besonderen Klima sehr wohl fühlen. Die Fledermaus stellt das einzige Säugetier dar, das sich ohne menschliches Zutun auf der Insel El Hierro angesiedelt hat. Ziegen wurden von den Inselbewohnern zur Viehwirtschaft hierher gebracht und weiden hauptsächlich auf den grünen Hochebenen. Reisenden wird auffallen, dass es auf El Hierro zahlreiche Kaninchen gibt, diese wurde aber eher zu Jagdzwecken auf der Insel angesiedelt. Vogelliebhaber kommen ebenfalls auf ihre Kosten, denn sie können viele dieser sangesfreudigen Tiere auf El Hierro beobachten. Der Kanarengirlitz ist die Wildform des bei uns bekannten Kanarienvogels. Sein Federkleid ist zwar nicht sehr farbenfroh, seinen lieblichen Gesang kann man jedoch schon von weitem hören. Ebenfalls häufiger anzutreffen sind zum Beispiel Buchfinken, Möwen, Turmfalken und Blaumeisen. Der Kolkrabe stellt auf El Hierro schon eine Besonderheit dar, denn er kommt im mitteleuropäischen Raum nur noch sehr selten vor. Etwa 5.000 Insektenarten sind auf der Insel El Hierro beheimatet. Dennoch gibt es keine Wespen, kaum Fliegen und wenig Mücken, was den Menschen natürlich zugute kommt. Der Artenreichtum der Unterwasserwelt an der Küste El Hierros ist einzigartig auf den Kanaren. Im flachen Wasser findet man sehr viele Schnecken und Krebse. In tieferen Gefilden kommen Schwärme von Thunfischen und Brassen vor, auch verschiedene Hai- und Walarten tummeln sich hier, kommen aber nicht zu nah an die Küste. Delfine, Muränen und Tintenfische sind ebenfalls öfter anzutreffen und können bei einem Tauchgang aus nächster Nähe beobachtet werden. Die Küste der Insel El Hierro gehört zu den beliebtesten Tauchgebieten der Kanaren.