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Anagagebirge -
Abseits der Touristenrouten

Strecke:
Autopista del Sur -
Santa Cruz - San Andres -
Taganana - Benijo -
Taganana - Las Carboneras -
Chinamada -
Las Carboneras -
Mirador Cruz del Carmen -
Mercedeswald - Pedro Alvarez - La Laguna -
Autopista del Norte -
Autopista del Sur



Die Anfahrt ins Anagagebirge erfolgt wie bei Tour 2 über Santa Cruz und San Andres die kurvenreiche Bergstraße hinauf bis zur ersten Kreuzung nahe des Gebirgskammes. Von dort auf biegt man rechts ab und nach einer kurzen Tunneldurchfahrt bietet sich dem Ausflügler ein herrlicher Blick über die schroffe Felsenküste des nördlichen Anagagebirges. Die Hänge des Gebirges fallen hier steil zum tosenden Atlantik hin ab und die einsamen Bergtäler sind, wenn überhaupt, nur über Schotterpisten zu erreichen.

Die Schatten der hier meist recht schnell ziehenden Wolken überstreichen die dichtbewachsenen Hänge. Tief unten sieht man einige abgelegene Häuser. Doch ganz so einsam ist die Gegend nun doch nicht.
Auf der anderen Seite der Straße kann man sehr gut deren weiteren sehr kurvenreichen Verlauf hinunter nach Taganana erkennen. Inmitten von Weinhängen erstreckt sich das Dorf über mehrere Hügel bis hinunter ans Meer. Die Straße fällt mit teilweise bis zu 16% und in mehreren Kehren und Serpentinen zum Ort hin ab.

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Schon im 16. Jahrhundert hatte Taganana Bedeutung als Zentrum des Zuckerrohranbaus. Heute gedeiht auf den terrassierten Feldern in und um Taganana Wein, welcher besonders bei den Tinerfeños sehr beliebt ist. Ansonsten werden auf den sehr gepflegten Feldern Kartoffeln, Tomaten, Bananen und Gemüse angebaut.
Am Ortseingang befindet sich das Restaurant 'Xiomara'. Trotz der vielen Busreisegruppen bietet es qualitätsvolle kanarische Küche.

Taganana lädt förmlich zu einer Besichtigung ein. Das Auto lässt man aber besser auf dem Parkplatz am Ortseingang stehen. Die Gassen im Ort sind sehr verwinkelt und meist nicht viel breiter als der gemietete Kleinwagen. Und eine Begegnung zweier Autos bei einem Gefälle von ca. 15% ist auch nicht jedermanns Sache. Das Ortszentrum mit seinen weißen verschachtelten Häusern gruppiert sich um die kleine Dorfkirche und macht einen recht beschaulichen Eindruck.

Einige Kilometer weiter am Meer entlang erreicht man dann Roque de las Bodegas. Neben dem in schroffe Felsen gebauten Aussichtsweg gibt es hier einige kleine Bars und Restaurants. Diese laden zum Mittagessen ein. Als Beispiel seien die 'Casa Pepe' und die 'Casa Africa' genannt. Weiter am Atlantik entlang erreicht man die Playa de San Roque. Dieser unterhalb des Dörfchens Almaciga gelegene steinige Strand lockt vorwiegend Wellenreiter an. Wegen der starken Strömungen ist hier das Meer wie meist an der Nordostküste nicht zum Schwimmen geeignet.


Noch ein Stück weiter ist in Benijo, einer über steilen Felsklippen gelegenen Siedlung, mal wieder das Ende der Autofahrerwelt erreicht. Die Bar 'El Fronton' bietet neben einfacher Küche von ihrer Terrasse einen atemberaubenden Blick über die Nordostspitze Teneriffas mit den vorgelagerten Felsen. Tief unten liegt die dunkelsandige Playa de Benijo. Von diesem Strand ist jedoch bei Flut und bewegter See oft nicht viel zu sehen. Von Benijo aus kann man verschiedene Wanderungen in die entlegenen Täler des nördlichen Anagagebirges unternehmen. Als Rundwanderung bietet sich die Strecke über Las Palmas de Anaga zum Roque Bermejo mit dem Faro de Anaga und zurück über Chamorga und El Draguillo an.

Weiter geht es dann wieder über Taganana und die steile Serpentinenstraße hinauf auf den Grat des Anagagebirges. Immer wieder kann man reizvolle Blicke auf die verstreut in den Bergen liegenden Dörfer und Siedlungen werfen. Oftmals führt die Panoramastraße direkt auf dem Gebirgskamm entlang und man kann die sich oft nur wenige Meter links und rechts der Straße auftuenden tiefen Abgründe zum Glück nur erahnen, denn meist wird die Straße von hohen Lorbeer- oder Ginsterhecken eingefaßt.

Kurz vor dem Taborno, der mit 1024 Metern höchsten Erhebung des Anagagebirges, empfiehlt es sich, der Ausschilderung in Richtung Taborno/Las Carboneras zu folgen. Durch dichten Wald geht es hinunter zum Abzweig nach Taborno. Hier bitte links nach Las Carboneras fahren.
Nur wenige Kilometer weiter ist dann das kleine Bergdorf Las Carboneras erreicht. Die Bewohner des Ortes betreiben hier noch recht intensiv Landwirtschaft.

Die sehr schön angelegten Terrassenfelder und auch einige Orangenbäume zeugen vom Geschick der Dorfbewohner. Der Ort selbst liegt auf einem kleinen Vorsprung und wird auf einer schmalen Straße durchfahren.
Bis vor einigen Jahren war hier Schluß mit dem motorisierten Dasein. Weiter ging es nur per Esel oder zu Fuß. Vor der Weiterfahrt nach Chinamada kann man noch kurz durch den Ort schlendern und die Ruhe des Bergdorfes genießen oder man läßt das Auto hier stehen und unternimmt den Abstecher in das etwa 2 km entfernte Höhlendorf traditionell per Pedes.

Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde aus dem Saumpfad nach Chinamada eine recht breite Straße in das bis dahin sehr entlegene Höhlendorf gebaut. Von dieser bieten sich dann aufregende Blicke über rotbraune Erde hinüber zum Roque de Taborno. Mit seinen 707 Metern Höhe schließt er den Bergrücken von Taborno zum Meer hin ab. Bald tauchen links der Straße die ersten, leider bereits verlassenen, Höhlenhäuser auf. Hier kann man jedoch ungestört einen Blick ins Innere einer solchen Behausung werfen.

Nach etwa einem Kilometer erreicht man dann das Ende der Straße und einen Parkplatz. Hier neben der ebenfalls im Jahre 1992 erbauten kleinen Kapelle ist der ideale Ausgangspunkt für einen kleinen Rundgang durch das Dorf.
Heute leben in Chinamada nur noch etwa 15 Leute. Diese gehen tagsüber ihrer Arbeit auf den Feldern nach. Am Wochenende jedoch wird es lebhafter. Dann taucht die Verwandschaft für einen Besuch in dem idyllischen Bergdorf auf.
Beim Rundgang durch die Siedlung geht man teils regelrecht über das 'Dach' einer Wohnhöhle hinweg. Nur teilweise stören die 'Segnungen' der modernen Zeit in Form von Sonnenkollektoren oder Satellitenschüsseln die Beschaulichkeit des Ortes. Über einen Bergweg kann man in etwa 90 min hinab nach Punta del Hidalgo wandern.

Wer im Frühjahr nach Chinamada kommt, wird sicherlich von den blühenden Bergwiesen rund um den Ort begeistert sein. Doch auch vor den weißgestrichenen Höhlenhäusern steht der oftmals sehr reiche Blumenschmuck in voller Blüte.
Der Weg zurück führt wieder über Las Carboneras zur Höhenstraße. Bei der Bergauffahrt wirkt der dichte Wald beidseits der Straße besonders imposant.

Falls noch genügend Zeit ist, kann man unterwegs noch einen Abstecher in das kleine Dörfchen Taborno machen. Neben einer Kapelle und zwei Bars gibt es nur wenige Häuser.
Wieder auf der Panoramastraße angelangt, sollte man sich den Abstecher zum Mirador Pico del Ingles nicht entgehen lassen.

Etwa 1 km von der Hauptstraße bietet sich dem Besucher vom Ende eines schmalen Grates ein herrlicher Ausblick. Der Blick reicht vom nördlichen Teil des Anagagebirges über die Gebirgstäler bis zur Inselhauptstadt Santa Cruz und über die Ebene von La Laguna hinauf zum Esperanzawald und zum Teidemassiv. Wer die Gelegenheit hat, sollte sich am Ende eines schönen Tages den Sonnenuntergang vom Mirador Pico del Ingles nicht entgehen lassen.
Wenige Kilometer weiter lockt der Mirador Cruz del Carmen noch einmal zum Ausblick.

Kurze Zeit später zweigt eine kleine Straße nach rechts ab. Auf dieser kann man den herrlichen Bosque de la Mercedes, den Mercedeswald, in aller Ruhe genießen. Riesige Ginster-, Lorbeer- und Erikasträucher säumen beidseits die Straße und bilden einen grünen Tunnel. Vorbei an einem an Sonntagen stark frequentierten Picknickplatz gelangt man durch weitestgehend unberührte Natur in das schmucke Dörfchen Pedro Alvarez. Von dort aus ist es dann nicht mehr weit bis nach La Laguna und zur Autobahn.

Teneriffa - Bosque de la Mercedes Teneriffa - Bosque de la Mercedes


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