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La Aldea de San Nicolás

Folgt man der Hochstrasse nördlich von Mogan durch das Gebirge, so verlässt man die Welt der Urlauber und Touristen und erreicht die Gemeinde Aldea de San Nicolás. Gemessen an der Fläche es das drittgrößte Municipio der Insel und doch ist keine andere Gemeinde so sehr vom Rest der Insel isoliert. Die Isolierung der Gemeinde ist geografisch bedingt, denn das Aldea-Tal wird zum Norden sowie zum Süden hin durch Steilküsten, zum Inselinneren durch Berge und tiefe Schluchten begrenzt. So sind die einzigen Verbindungen nach Agaete im Norden oder nach Mogan im Süden die kurvenreichen Strassen, auf welchen man in zeitraubender Fahrt, in die anderen Teile der Insel gelangt. Die Fahrt durch das Inselinnere dauert sogar noch länger.
Wirtschaftlich betrachtet dreht sich hier alles um die Tomate, weswegen man das Gebiet auch als das "Tal der Tomaten" bezeichnet. Und tatsächlich sieht man, wenn man sich dem Tal über die Bergstrassen nähert, ausgedehnte Felder unter Planen. Die Felder werden aus mehreren umliegenden Stauseen bewässert. Zu verschiedenen Jahreszeiten, bekommt man auch Berge ganz spezieller Art zu sehen, denn dann findet man, als Folge der Überproduktion, zwischen den Feldern große Anhäufungen übrig gebliebener Tomaten.

Schon zu Zeiten der Altkanarier befanden sich im Tal bedeutende Siedlungen; die zahlreichen Ausgrabungsstätten sind aber, da nicht beschildert, nur schwer zu finden. Erste, größere historische Erwähnung fand der Landstrich erstmals 1483, als die hiesige Urbevölkerung, dem spanischen Heer, in der Schlacht von Ajodar, eine empfindliche Niederlage bereitete.

Der Ort Puerto de la Aldea ist jedes Jahr am 11.September Schauplatz eines der ausgelassensten Feste der Insel. Die Fiesta del Rama, geht zurück auf das Jahr 1766, als der damalige Bischof den gesamten Ort exkommunizierte weil Frauen und Männer gemeinsam im örtlichen Tümpel badeten. Die Leute machten das Beste daraus und erhoben diesen Tag zum Festtag, auf dessen Höhepunkt alle Leute bekleidet in den Teich (Charco) springen.

Auch wenn La Aldea de San Nicolás nicht unbedingt auf Touristen eingestellt ist, so gibt es auch hier einiges zu entdecken. Auf dem Weg Richtung Mogan befinden sich die "Los Azulejos", von diversen mineralischen Einschlüssen in verschiedene Farbtöne gefärbte Felswände. Auf der gleichen Strasse kommt man auch an dem Kaktuspark "Cactualdea" vorbei, in dem es rund 1200 verschiedene Kaktusarten und Sukkulenten zu betrachten gibt.

Der Barranco de la Aldea gehört, mit seinen Stauseen, für viele zu den schönsten Landschaften der Insel, trotzdem ist die Fahrt über die gut ausgebaute, schmale Bergstasse Richtung Artenara immer noch ein Geheimtip.
Etwa 5 km nördlich der Stadt Aldea, befindet sich der Mirador "El Balcòn", ein Aussichtspunkt oben auf der 500m senkrecht abfallenden Steilküste. Von hier aus hat man einen grandiosen Ausblick auf einen Großteil der Steilküste bis hin zum Ort Agaete. Auch gibt es hier einige zum Teil wunderbare Strände, welche aber meist recht schwer zu erreichen sind, wie beispielsweise die Playa de Güi-Güi, dem wohl abgelegensten Strand der Insel, welche nur durch einen mehrstündigen, anstrengenden Fußmarsch erreichen kann.







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