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Santa Brigida /
Caldera de Bandama

Nach rund 12 km Fahrt von Las Palmas aus, erreicht man auf einer gut ausgebauten Landstrasse die Gemeinde Santa Brigida.
Die gute Verkehrsanbindung hat dazu beigetragen, dass sich Santa Brigida zu einem Wohngebiet gehobenen Niveaus entwickelt hat. Viele wohlhabende Bürger und Besserverdienende aus Las Palmas haben der Hektik der Großstadt den Rücken gekehrt und haben in diesem schönen Muicipio ihre stattlichen Häuser gebaut. Besonders um das Städtchen Tafira Alta herum findet man eine Vielzahl von Villen welche sich durchaus mit denen von Monte Leon im Süden der Insel messen können.

Die Landschaft ist, wie eigentlich der gesamte Inselnorden von einer Vielfältigen Vegetation geprägt. Auffällig ist vor allen Dingen die für die Insel eher untypische Fülle und Vielfalt an Baumarten. Besonders in der Gegend um Monte Lentiscal findet man dicht beieinander Drachenbäume, Wachholderbäume, Ölbäumen, Pinien, Alleen von Eukalyptus, sowie wunderbare Palmenhaine. Diese Palmenhaine gaben zu prähispanischer Zeit der Gegend um Santa Brigida ihren Namen. "Sataute" nannten die Altkanarier sowohl diese Palmenhaine als auch das Gebiet der heutigen Gemeinde Santa Brigida.

Zeugnisse der Altkanarischen Vergangenheit, sind die Höhlen von "Los Frailes" neben der Brücke "La Calzada" und "Los Canarios" an der Nordwand des ehemaligen Vulkankraters "Caldera de Bandama". In letzterer wurden einige lybisch /berberische Inschriften gefunden, was besonders bemerkenswert ist, da insgesamt auf den Kanaren kaum Schriften aus prähispanischer Zeit gefunden wurden. Zum anderen unterstützt dieser Fund auch die inzwischen als plausibelste geltende Theorie, nach welcher die Urbevölkerung von den Berbervölkern Nordafrikas abstammte.

Santa Brigida war sogar für eine Woche lang die Hauptstadt von Gran Canaria, als vor rund 500 Jahren sich hier die spanischen Truppen sammelten, um die Holländer zurückzuschlagen, welche eine Invasion der Insel versuchten.

Auf dem Gemeindegebiet befindet sich das Naturmonument "Caldera de Bandama", der gut erhaltene Krater eines längst erloschenen Vulkans. Der Kessel ist mit einem Durchmesser von rund einem Kilometer und einer Tiefe von 200m durchaus beeindruckend. Auf dem Kraterrand gibt es einen schmalen Pfad auf dem man den Krater in rund einer halben Stunde umrunden kann.

Direkt neben dem Krater befindet sich der 574m hohe "Pico de Bandama" auf dessen Spitze ein kleines, leider nicht allzu häufig geöffnetes Cafe befindet. Von hier oben bietet sich dem Besucher eine wunderbare Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Am südwestlichen Rand des Kraters befindet sich der älteste Golfplatz Spaniens.

Das Dorf Atalaya ist bekannt für seine traditionellen Töpferarbeiten. Die Tonwaren werden wie zu Zeiten der Urbevölkerung, ohne Töpferscheibe hergestellt. Auch die Formen und einfachen Verziehrungen werden nach alten Vorlagen und Fundstücken hergestellt. Damit das alte Kunsthandwerk erhalten bleibt, wird es von der kanarischen Regierung gefördert. So entstand auch eine bekannte Schule für Töpferkunst hier im Ort und man findet hier auch einige kleine Töpferwerkstätten, wo man die Töpfer bei der Arbeit beobachten kann. Es lohnt sich durchaus das Dorf ein wenig zu erkunden, denn mit den schmalen, verwinkelten Gassen und den teilweise vor Höhlen in den Berg gebauten Häuschen, besitzt es eine Authentizität wie man sie auf der Insel nicht mehr allzu häufig findet. Im "Centro Locero de Atalaya" wird dem Besucher die historische Entwicklung des Töpferhandwerks nahe gebracht und man kann traditionell hergestellte Töpferarbeiten erwerben.

Das Municipio ist auch das größte Weinanbaugebiet Gran Canarias. Der hier gekelterte Vino de Monte gilt als der beste der Insel. Weinliebhaber sollten den Besuch des Weinmuseums von Santa Brigida nicht versäumen, wo man alle auf der Insel angebauten Rot- und Weißweine verkosten und erwerben kann.






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